Herr Esprit, der ebenfalls die Tür im Auge behielt, lächelte bedeutungsvoll.
»Raimund ist vielleicht heute sehr beschäftigt.«
»Durchaus nicht. Er läßt auf sich warten, weil unsre Versammlung, ein so sentimentales Fest, in einer entlegenen Gegend, im denkbar schlechtesten Wetter nichts Unterhaltendes für ihn hat. Denn ich muß Sie darauf aufmerksam machen, daß wir heute den zwölften April haben, und daß es schneit – das gehört übrigens zur allgemeinen Zerrüttung. Es gibt keinen Frühling, keine Jugend mehr. Man könnte sagen, daß ich fasele, aber als ich zwanzig Jahre alt war, betitelten die jungen Dichter ihre Erstlingsverse ›Aprillieder‹, ›Frühlingsgedichte‹. Das ist jetzt nicht mehr möglich.«